Schnelle Evolution
"Das Tempo der Evolution nimmt zu in dem Maße, als Variationsmechanismen unabhängig von Selektionsmechanismen und Selektionsmechanismen unabhängig von Stabilisierungsmechanismen institutionalisiert sind." (Luhmann 1991)
Evolution (keine | langsame | schnelle)
EVOLUTION |
keine |
langsame |
Schnelle |
Beispiel |
Innovationsworkshop |
Natürliche Evolution |
App Store |
Variation |
Ideen |
Änderung |
Variationspool |
Selektion |
„gute“ Ideen: „schlechte“ Ideen bekommen keine Chance |
Überleben: Was ausgestorben ist, ist verloren. |
Benutzung: Variationspool wird durch die Selektion NICHT reduziert |
Stabilisierung |
„gute“ Ideen verwirklichen |
Weitergeben |
Höhere Wahrscheinlichkeit der Wiederbenutzung |
Mechanismus |
Selber/ gemeinsam Entscheiden |
Es passiert von selbst |
Entscheiden lassen |
Vorteil |
Gewünschte Zukunft als Orientierungspunkt möglich |
Funktioniert von selbst |
Produziert zuvor unbekannte, aber willkommene Lösungen |
Nachteil |
Gefahr von Fehlentscheidungen |
„teurer“ destruktiver Prozess |
Bedarf künstlicher Rahmenbedingungen |
Sinnbild |
Trichter |
Dinosaurier |
getrennte Ebenen |
Niklas Luhmann zeigt die Mechanismen auf, warum die Evolution von der primitiven Gesellschaft zur modernen Gesellschaft immer schneller wird. Es ist unter anderem die Trennung von Variation, Selektion und Stabilisierung. Dieser Effekt der durch diese Trennung entsteht, soll nun zur Beschleunigung der Transformation von Unternehmen genutzt werden. Dafür wird von „selber Entscheiden“ auf „Entscheiden lassen“ umgestellt. Der Ansatz der Schnellen Evolution kann in verschiedenen Varianten gespielt werden:
- Schnelle Evolution innerhalb einer IT-Struktur
- Schnelle Evolution einer IT-Struktur
- Schnelle Evolution des Unternehmens
Diese Varianten können über IT-Systeme umgesetzt werden - dem Kommunikationsmedium der nächsten Gesellschaft: die Computergesellschaft mit ihrem Computer und ihren Vernetzungen (Baecker 2007)