SE einer IT-Struktur
Die Existenz eines Unternehmens mit mehr als 500 Mitarbeitern ist Beweis genug, dass dieses Unternehmen einiges richtig gemacht hat, sonst würde es nicht bestehen. Eine komplette Änderung des Programmes von einem Tag auf den anderen, ist in der VUCA-Welt mindestens so gefährlich, wie das Festhalten an dem Erfolgs-Programm. Beides ist wie eine Wette auf eine Option. Start-ups können als eine Wette auf eine Option gesehen werden. Dort ist Revolution am richtigen Platz. Anstatt ein großes Unternehmen von einem Tag auf den anderen zu revolutionieren, bedarf es einer passenden Transformation, umgesetzt durch die passende Balance aus Struktur und Agilität. Der ideale Balance Punkt ist vom jeweiligen Kontext abhängig. Schnell wachsende Start-ups brauchen normalerweise mehr Struktur und große Konzerne brauchen mehr Agilität.
IT-Strukturen sorgen für Stabilität und Kontrolle erster Ordnung. Die IT-Struktur stellt sicher, dass Teile des Programmes der Unternehmung auch den gelebten Prozessen entspricht. Unter einem Teil-Programm versteht man die Strategie, Ziele, Regeln, Vereinbarungen, etc. Agil ist ein Unternehmen, wenn es direkt neue Erkenntnisse nutzen kann. Agil und effizient ist ein Unternehmen, wenn es direkt neue Erkenntnisse nutzt und diese direkt in IT-Struktur aufnimmt.
Ein Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern, das die IT-Struktur als Schnelle Evolution organisiert, ist anpassungsfähiger als eines, bei dem die IT-Abteilung alle Wünsche von den vielen IT-Benutzern und Verantwortlichen inhaltlich prüfen, aus der Perspektive des Geschäftes verstehen und umsetzen muss. Schneller geht es, wenn die Entstehung und Verbesserung der IT-Struktur durch die jeweiligen lokalen Experten entschieden und umgesetzt werden kann und wird. Das bedeutet, dass die IT-Abteilung nur die Rahmenbedingungen schafft, mit denen eine Schnelle Evolution der IT-Struktur möglich wird. Damit gibt es eine Trennung von Variation, Selektion und Stabilisierung innerhalb der Entstehung und Verbesserung von einer IT-Struktur. Den Prozessverantwortlichen, Fachabteilungen, Mitarbeitern ist es überlassen, selbstständig ihre IT-Struktur der Zusammenarbeit zu verbessern und neue Wertschöpfungsketten einzuführen. Das Programm des Unternehmens besteht aus verschiedenen Teil-Programmen. Die Umwandlung eines Teil-Programms in IT-Struktur wird von den jeweiligen Prozessverantwortlichen umgesetzt – dies geht heute ohne Programmierkenntnisse (Stabilisierung). Benutzer können bei Bedarf ad-hoc Ausnahmen innerhalb der aktuellen IT-Struktur starten (Selektion) und können so schnell auf Überraschungen reagieren (Variation). Welche dieser Ausnahmen in das Teil-Programm bzw. die IT-Struktur übernommen und so zum Standard werden, wird vom Prozessverantwortlichen entschieden und umgesetzt (Stabilisierung).
Machen Sie etwas sichtbar
Im übertragenen Sinne ist die Website Nichtwissen.com ein IT-System das von einem Programmierer erstellt wurde – in meinem Fall ist es eine Opensourcegemeinschaft. Ich strukturiere die Website, wie ein Prozessverantwortlicher ohne Programmierkenntnisse und fülle sie mit Inhalt. Dabei mache ich Rechtschreibfehler, inhaltliche Fehler, Sachen veralten, in bestimmten Browser gibt es Darstellungsfehler. All diese Punkte befinden sich in meinem Nichtwissen-Raum. Doch Sie als Besucher meiner Website entdecken aus Ihrer Perspektive etwas, was mir verborgen blieb. Links unten können Sie mir Mitteilen, was Sie entdeckt haben. Wenn Sie mir Ihre Mitteilung schicken entsteht eine Tatsache in diesem IT-System, die meine Aufmerksamkeit auf sich zieht. Ich bin frei zu entscheiden, ob ich Ihre Selektion stabilisiere, indem ich Ihren Vorschlag in der Website umsetze. Diese Entscheidung ist entkoppelt von Ihnen als auch vom Programmierer. Doch das Feedback von Besucher meiner Website macht diese iterativ besser. Ich bin für Ihr Feedback sehr dankbar.
Klar ist, dass die Motivation im Unternehmen eine Ausnahme zu selektieren, wesentlich größer ist. Denn wenn Ihr IT-System unsinnige Abläufe vorgibt, hätten Sie – bei entsprechenden Rechten - die Möglichkeit eine Vorgabe direkt durch eine ad-hoc-Aufgabe zu umgehen. Dies erzeugt eine Tatsache im System und der Prozessverantwortliche kann unabhängig von der IT-Abteilung, diesen neuen Ablauf zeitnah zum neuen Standard festlegen oder nicht. Der Normalfall ist, dass der Ersteller der ad-hoc-Aufgaben und der Prozessverantwortliche in Kontakt treten und gemeinsam Vereinbaren, wie mit der dokumentierten Tatsache zu verfahren ist - siehe tatsachengesteuerte IT-Struktur. Wenn Sie sich dies bei dem Feedback zu meiner Website auch Wünschen, dann treten Sie bitte mit mir direkt in Kontakt. Ich freue mich darauf.