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4. Die Treiber der Transformation

Für Malik ist die steigende Komplexität der Haupttreiber für die Transformation.

Weitere Treiber:

Demografie

Die Spannungsfelder zwischen Überbevölkerung und Entvölkerung, Überalterung und Verjüngung, Verklugung und Verdummung, Inklusion und Exklusion, Verarmung und Verreichung steigen. Soziale Strukturen zerfallen, es bestehen mehrere Gesellschaftstypen gleichzeitig: Stammesgesellschaft, Großgesellschaft, Informationsgesellschaft, Organisationsgesellschaft und Wissensgesellschaft.

Diese Vielfalt an gleichzeitig bestehenden Gesellschaftstypen fasst Malik in dem neuen Begriff der Komplexitätsgesellschaft zusammen.

Ökologie

Dass wir unsere Umwelt schützen müssen, wird immer mehr Menschen klar. Dieses Bewusstsein kommt bei immer mehr CEOs und Politikern an. Doch beim WIE tut man sich noch schwer. Die Protokolle der bisherigen Gipfeltreffen (G7), zeigen keine angewandten Problemlösungsmethoden, sondern beschränken sich auf Minimalkompromisse und Absichtserklärungen.

Wissenschaft und Technologie

Was möglich ist, wird wirklich. Was gedacht wird, wird gemacht. Wissenschaft und Technik sind die stärksten Treiber der Transformation. Neue Durchbrüche werden erwartet in der Materialforschung, Energieforschung, Biowissenschaften, Gentechnologie, Gehirnforschung, Krebsforschung, in der Bionik, Systemforschung, durch die Vernetzung verschiedener Disziplinen, …

Das enorme Potential der Informatik, Computerwissenschaft, die Digitalisierung generell, ist nicht abzusehen. Vernetzung sprengt die Begrenzung von Raum und Zeit. Es können über Zeitzonen hinweg, ortsunabhängig, in virtualisierten Organisationen und fluiden Netzwerken, Maschinen und Menschen miteinander interagieren.

Wissen ist Ressource und Produkt, durch die Anwendung von Wissen entsteht wieder neues Wissen. Für die Anwendung und Produktion von neuem Wissen bedarf es den Menschen. Da Wissensarbeiter sehr eigen sein können, werden sich Organisations- und Arbeitsbedingungen so verändern, dass sie ideale Arbeitsbedingungen haben.

Ökonomie und Verschuldung

Die Welt war noch nie so hoch verschuldet wie heute. Seit dem Zusammenbruch der Lehmann Bank in New York im September 2008 sind 40 Prozent zusätzliche Schulden dazugekommen und das bei bestenfalls stagnierendem Wachstum. Die Ursache der globalen Überschuldung sieht Malik in der angelsächsischen „Corporate Governance“, mit der dauernden kurzfristigen Gewinnmaximierung im Dienste des Shareholder Values (Erfinder Alfred Rappaport). Diese Shareholder-Steuerung der Unternehmen ist vergleichbar damit, dass einem Steuermann der Polarstern abhanden gekommen ist und er sich deshalb gutgläubig an einem wankelmütigen Planeten orientiert. Malik stellt 5 notwendige Kurskorrekturen vor:

 1. Kurskorrektur:

Nicht an den Quartalsberichten oder dem Börsenkurs orientieren, sondern an der Konkurrenzfähigkeit und der Kundenzufriedenheit.

2. Kurskorrektur:

Anstatt Kurzfristigkeit und „kreativer Buchhaltung“, führen mit offenem Zeithorizont.

3. Kurskorrektur:

Anstatt die Führung nur anhand von finanzwirtschaftlichen Größen auszurichten, sollen realwirtschaftliche Kriterien verwendet werden.

4. Kurskorrektur:

Führungskräfte nicht für die Vergangenheit belohnen, sondern für die Zukunft.

5. Kurskorrektur:

Nicht falsche Navigationssignale (Konsumentenpreise) verwenden, sondern die Ökonomie als ein ganzheitliches System erweitern.

 

ANMERKUNG Daniel Juling:

Jeder Mensch hat seine eigene Geschichte und damit seine persönliche Perspektive, wie er in die Welt schaut und diese erfährt. Was für den einen richtig ist, ist für den anderen falsch. Für den einen heißt die heutige Gesellschaft „so“, für Malik heißt sie Komplexitätsgesellschaft. Die immer schneller werdende Interaktion von Maschinen und Menschen mit unterschiedlichen Erfahrungen, Wissen, Moralvorstellungen, Wünschen, Denkmodellen, Werten, Regeln, Zielen ist für mich der Hauptreiber, warum wir die Welt als komplexer Erleben. Es ist unmöglich, das zu überblicken. Es gibt kein Eichamt in der Welt, in dem für alle definiert steht, was „Richtig“ und „Falsch“ ist. Am Ende ist jeder Mensch auf sich gestellt. Was uns bleibt, ist das eigene Weltbild schlüssig zu halten. Die Stellschrauben sind: Sich mit Gleichgesinnten und deren Meinungen zu verbünden, Andersdenkende und deren Meinungen auszublenden, zu belehren oder gar zu bekämpfen oder man erweitert seinen Denkraum so, das die Irritationen von Anderen schlüssig in das eigene Weltbild passen. Ein lebenslanger Balanceakt …

 

WER SEINEN DENKRAUM ERWEITERN MÖCHTE:

  • Wo sehen Sie eine Transformation?
  • Welche Treiber sehen Sie?
  • Was ist Komplexität für Sie?
  • Wo und wie erleben Sie Komplexität?
  • Können Sie den Kurskorrekturen von Malik zustimmen? Finden Sie ein passendes Beispiel für eine Kurskorrektur, um Ihre Meinung zu begründen. Können Sie erklären, warum es trotzdem Menschen gibt, die genau das Gegenteil machen, von dem was Ihrer Meinung nach „richtig“ ist.
  • Wie halten Sie Ihr Weltbild schlüssig?
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